Inhalants
Die meisten denken, dass man Drogen nur an einer Straßenecke in einer schlechten Gegend der Stadt kaufen kann. Dabei findet man Drogen auch in den Reinigungsschränken in der Küche bzw. im Abstellraum oder in der Garage. Und zwar in Form von Inhalants, den Schnüffelstoffen. Diese chemischen und meist hochtoxischen Produkte sind allerdings nicht als Inhalants gekennzeichnet, sondern für die Haushaltsreinigung gedacht. Wenn diese Stoffe nun aber inhaliert werden, können sie für den Konsumenten ganz schön gefährlich werden.
Was treibt die Menschen hin zu Schnüffelstoffen?
Inhalants sind für die meisten Konsumenten eine günstige Alternative, dass sie zu einer stimmungsverändernden Droge kommen. Sie können jederzeit im Supermarkt erworben werden und sind zudem sehr billig. Selbst ein Kind oder Jugendlicher erregt bei der Kassiererin nicht den Eindruck, dass das gekaufte chemischen Mittel nicht für die Mutter zum Putzen bestimmt ist, sondern durch das Kind bzw. den Jugendlichen missbräuchlich zum Inhalieren genutzt wird.
Verschiedene Arten von Schnüffelstoffen
Bei den Schnüffelstoffen unterscheidet man vier Arten:
- flüchtige Lösungsmittel
- Aerosole
- Gase
- Nitrite
Bei flüchtigen Lösungsmitteln handelt es sich um Flüssigkeiten, welche gasförmig werden wenn sie mit der Luft in Berührung kommen. Hierzu zählen Filzstifte, Klebstoffe und Farbverdünner sowie Fleckenentferner.
Bei Gasen handelt es sich um medizinische Gase, wie Äther oder Lachgas. An diese Gase ist allerdings nur schwer heranzukommen. Es gibt allerdings auch noch zahlreiche kommerziell vertriebene Produkte, die Gase enthalten wie Butan-Feuerzeuge und Kältemittel.
Die Aerosolsprays gehören zu den häufigst verwendeten Inhalationsmittel, in Form von Sprühfarbe, Deodorants und Haarsprays, aber auch Pflanzenöl und statisch haftenden Sprays.
Die Nitrite in Form von Cyclohexyl, Amylnitrit und Butylnitrit können indes nur auf der Straße bei Dealern gekauft werden. Von diesen werden sie als “Popper” oder “Schnapper” angeboten.
Wirkung
Flüchtige Lösungsmittel, Gase und Aerosole und auch Nitrite können auf den Menschen stimmungsverändert wirken. Bei Nitriten wird angenommen, dass sie sogar zu einer gewissen sexuellen Stimulation führen können. Die Wirkung der Inhalate dauert nur wenige Minuten. Aus diesem Grund geschieht der Konsum in recht kurzen Zeitabständen. Doch die zuständige Zufuhr von gefährlichen Chemikalien kann zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Zwar wird ein Großteil der Dämpfe, die in den Körper gelangen, vom Gehirns und vom Nervensystems absorbiert. Doch verlangsamen die Inhalationsmittel (außer den Nitriten) die körpereigenen Funktionen sehr schnell. Zu vergleichen ist dies mit dem Konsum von Alkohol. Die Symptome bzw. die sicheren Anzeichen dafür, dass die Inhalants wirken, sind auftretende Müdigkeit, Schwierigkeiten beim Sprechen und Schwindelgefühle und der Verlust von Hemmungen. Es kann bis zu zwei Wochen dauern bis die chemischen Stoffe vollständig ausgeschieden wurden. Zu den weiteren kurzfristigen Auswirkungen der Einnahme bzw. der Inhalation von diesen Chemikalien können sein:
- erhöhte Herzfrequenz
- Halluzination bis hin zur Wahnvorstellung
- Übelkeit und Erbrechen
- Verlust der Koordination
- Kopfschmerzen
Zu den Folgebeschwerden können gehören:
- Hirnschädigung (Gedächtnisverlust)
- Muskelschwäche
- Depression
- Kopfschmerzen und Nasenbluten
- Verlust des Geruchssinns oder des Hörens
- Frontalhirnsyndrom
Der Konsum von Schnüffelstoffen kann sogar tödlich sein. Der Sudden Sniffing Death, ausgelöst durch plötzlichen Herzstillstand durch Asphyxie, bei der giftige Dämpfe den Sauerstoff in der Lunge ersetzen, was zur Folge hat, dass der Betroffene aufhört zu atmen. Zudem steigt mit dem Konsum von Schnüffelstoffen auch das Risiko von einem Suizid. Verletzungen durch Explosionen sind auch nicht selten. Diese sind die Folge wenn ein Funke brennbare Inhalationsmittel entzündet.
Prävention
Da Inhalants in den meisten Häusern einfach so zugänglich sind, geschieht es häufig, dass lange Zeit nicht erkannt wird, dass ein Mitbewohner bzw. Familienmitglied überhaupt Schnüffelstoffe konsumiert. Außerdem ist nur wenigen Menschen wirklich bewusst, wie süchtig Schnüffelstoffe wirklich machen können. Eltern sollten daher alle Reinigungsmittel und sonstigen möglichen Inhalationsmittel kindersicher in einem abschließbaren Schrank aufbewahren.

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1. “Inhalants”https://secure02.kidshealth.org/teen/drug_alcohol/drugs/inhalants.html Stand der Information: 15.11.2014